Mensch, jetzt ist das Jahr schon wieder fast zwei Wochen alt und hier ist immer noch nichts passiert. Die Zeit rennt. Das hier in den letzten Wochen nicht viel passiert ist, lag zum einen daran, dass ich einen Monat im Urlaub war und sich in dem feuchtwarmen Klima Brasiliens zudem noch mein Laptop verabschiedet hat. Dabei hatte ich extra einige Blogbeiträge vorbereitet, die ich von unterwegs posten wollte.
Mittlerweile ist der neue Laptop eingerichtet und alles funktioniert wieder so wie ich es es gewohnt bin. Als erstes Rezept 2016 geht jetzt ein Heißgetränk online. Der Pharisäer ist nicht nur bei mir in Vergessenheit geraten, dabei ist er ein leckeres Heißgetränk, das schnell gemacht ist. Eine Freundin von mir hat mir die Tasse in dem Bild geschenkt, die aus dem Nachlass ihrer Oma stammt. Auf der Untertasse ist sogar das Rezept vermerkt. Grund genug dazu den passenen Post zu erstellen.
Der Legende nach soll der Pharisäer auf der nordfriesischen Halbinsel Nordstrand im 19. Jahrhundert erfunden worden sein. Zu der Zeit amtierte der sehr konservative Pfarrer Georg Bleyer. Da die Einheimischen in seiner Anweseneheit keinen Alkohol trinken wollten, haben sie einfach ihren Rum in einem heißen, gesüssten Kaffee versteckt. Eine Sahnehaube verhinderte, dass der Alkohol verdunstete und zu riechen war. Der Pfaffer hingegen erhielt immer nur einen Kaffee mit Sahne.
Als er irgendwann den Schwindel bemerkte, soll er gerufen haben “Oh, Ihr Pharisäer” und der Getränkename war gesetzt. Dabei ist interessant, dass die Vertreter der einstige Schule im antiken Judentum seit dem neuen Testament als Heuchler betitelt werden. In unserem Sprachgebrauch hat ein Pharisäer immer noch dieselbe Bedeutung, oder ist eben die Bezeichnung für dieses Kaffeegetränk.
Eine schöne Geschichte. Auch interessant ist, dass das Amtsgericht Flensburg festgelegt hat, dass 2 cl Rum nicht ausreichen um einen Pharisäer zu machen. Also nicht am Rum Sparen. 😉
Pharisäer
Zutaten
- 1 Tasse heißer starker Kaffee
- 4 cl brauner Rum
- 1 TL Zucker
- geschlagene Sahne
Anleitungen
- Den Kaffe in die Tasse geben und mit dem Zucker nach Geschmack süßen. Den Rum zugeben und mit der Schlagsahne servieren.
- Evtentuell mit Kakao bestäuben.
Diese Tassen würde ein Nordfriese niemals benutzen. Sie wurden für die Touristen hergestellt, die sie auch gern gekauft haben.
Nordstrand ist eine Halbinsel vor Husum – keine Insel.Der Pharisäer in Nordfriesland fast täglich getrunken und ist keineswegs in Vergessenheit geraten.
Das könnt ihr Frankfurter ja alles nicht wissen, aber warum veröffentlicht ihr denn sowas?!
Hallo Fieteshansen, schön dass Du meinen Blog gefunden hast.
Dass diese Art der Tassen nicht in den nordfriesischen Haushalten zu finden sind ist mir durchaus bewusst. Aber wenn meine Freundin sie aus dem Nachlass ihrer Oma extra für mich herausgesucht hat, darf ich sie doch verwenden. Vor allem weil sie für mich auch einen ideellen Wert darstellt und so fotogen ist.
Das Nordtrand eine “Halb”-insel ist, habe ich korrigiert. Sorry dafür, da ist der Nordfriese wohl empfindlich. 😉
Dass der Pharisäer in Vergessenheit geraten ist, ist mein subjektives Empfinden, da er mir durchaus bekannt ist, aber in den Bundesländern, in denen ich mich aufhalte kaum mehr auf Getränkekarten zu finden ist, was früher aber auch mal anders war. Zugegeben war ich in Nordfriesland nicht in letzter Zeit. Ich hoffe das reicht Dir als Erklärung. Ansonsten veröffentliche ich auf meinem Blog was ich möchte. Mir war nicht bewusst dass ich da mit meiner Rezeptauswahl eingeschränkt bin.