Kaum hat sich der August verabschiedet, ist es merklich kühler geworden. Wie wäre es da mit einer heißen Hühnersuppe? Diesmal stelle ich Euch ein indonesisches Rezept mit Fleischbällchen vor, das auf den schönen Namen Bakso Ayam hört.

Die liebe Claudia hat auf ihrem Blog Dinner um Acht zum Blogevent Streetfood und Sambal aufgerufen. Dafür sucht sie Gerichte, die typisch indonesisch sind. Aber auch westliche Gerichte, die zum Beispiel mit einer indonesischen Gewürzmischung neu interpretiert werden sind erlaubt. Das stellte mich vor ein Problem, denn ich hatte keine genaue Vorstellung davon, was ein typisch indonesisches Gericht ist. Japanische, chinesische und thailändische Restaurants gibt es unzählige in Deutschland, aber ich kann mich nicht erinnern einmal in einem indonesischen gewesen zu sein. Zudem sind die Grenzen in den asiatischen Küchen oft fliessend. Also betrieb ich ein wenig Recherche. Im Internet stieß ich sehr schnell auf Nasi Goreng, was übersetzt einfach gebratener Reis bedeutet. Die Variante mit Nudeln nennt sich Bami Goreng. Die beiden Gerichte waren mir durchaus bekannt, hatte sie aber bisher China zugeordnet.  Wieder was gelernt. Außerdem kommen Saté Spiesse mit Erdnusssoße aus Indonesien. Doch da die mir auch in Thailand immer wieder wieder begegneten und zudem auch in Malaysia und Vietnam sehr beliebt sind, hatte ich sie gedanklich immer nur Asien zugeordnet ohne mir da weiter Gedanken drüber zu machen.

Bakso Ayam

Für weitere Inspiration wollte ich im lokalen Buchladen ein paar Kochbücher wälzen. Doch leider befasste sich kein einziges Kochbuch mit der rein indonesischen Küche. Also landete ich wieder am Computer und durchforstete englische Rezeptseiten, die zum Teil auch von Indonesiern betrieben werden. Schnell wurde ich auf Bakso Ayam, einer indonesischen Fleischbällchensuppe mit Huhn, aufmerksam. Dabei steht Bakso für Fleischbällchen und Ayam für Huhn. Da ich sowieso ein großer Fan von asiatischen Suppen, wie Tom Kha Gai oder Pho Bo bin, würde diese Suppe bestimmt meine Geschmacksnerven erfreuen. Nach weiterem Lesen fand ich heraus, dass Bakso Ayam in Strassenküchen aber auch in Sterne-Restaurants angeboten wird. Zudem wird die Suppe zu jeder Tageszeit konsumiert und kann auch als Frühstück serviert werden.

Da es eh nicht “das” Bakso Ayam Rezept gibt und jede Familie in Indonesien ihre eigene Variation kocht, habe ich mir auch nur Anregungen aus verschiedenen Rezepten geholt und meine eigene Version kreiert.

Alle Rezepte haben aber ein gemeinsam: Vor dem Servieren wird die Suppe mit Röstzwiebeln, Ringen von Frühlingszwiebeln und Sellerie getoppt. Für die Sellerieringe werden ganz junge, zarte Triebe der Staudensellerie genommen. Im Asialaden hab ich jedoch Thai-Sellerie gefunden, deren Stangen nur einige Millimeter dick sind. Die haben sich als perfekt erwiesen. Auf den Tisch stellt man dann Ketjap Manis und Sambal Oelek, damit jeder nach seinem Geschmack die Suppe verfeinern kann.

Bakso Ayam - Indonesische Hühnersuppe

Vorbereitungszeit15 Minuten
Zubereitungszeit30 Minuten
Gesamtzeit45 Minuten
Portionen: 3 -4
Autor: Nicole Godt

Zutaten

Für die Fleischbällchen

  • 500 g Hühnerbrustfilet
  • 100 g Tapiokamehl
  • 1 Zwiebel
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1 TL Sonnenblumenöl
  • 1 TL Salz
  • 1/2 TL Pfeffer

Für die Suppe

  • 1 l selbstgemachter Hühnerfond
  • 80 ml Ketjap Manis süße Sojasauce
  • 8-10 Baby Pak Choi
  • 1 Päckchen Enoki-Pilze
  • evt. Salz oder Fischcauce zum Abschmecken
  • 150 g Reisnudeln

Als Topping

  • 3 zarte Selleriestangen
  • 2 Frühlingszwiebeln
  • 4 EL Röstzwiebeln
  • Sambal Oelek Chilisauce
  • Ketjap Manis

Anleitungen

  • Zuerst werden die Fleischbällchen hergestellt. Dafür die Zwiebel und die Knoblauchzehen schälen und in feine Würfel schneiden. In einer kleinen Pfanne etwas Sonnenblumenöl erhitzen und die Zwiebel- und Knoblauchwürfel anbraten bis sie hellbraun sind. Beiseite stellen.
  • Die Hühnerfilets waschen und grobe Stücke schneiden. Diese in einen Standmixer geben und zusammen mit den Eiswürfeln mit der Pulsfunktion sehr fein häckseln. Wer einen Fleischwolf hat, kann auch den verwenden.
  • Das Tapiokamehl zusammen mit den Zwieblen und dem Knoblauch zugeben. Mit Salz und Pfeffer würzen und noch einmal kurz alles mit dem Messer vermengen.
  • Einen Topf mit Wasser aufsetzen. Wenn das Wasser kocht die Hitze reduzieren, bis es nur noch simmert. Aus der Fleischmasse Bällchen formen. Dafür am besten etwas Masse mit einem Esslöffel abstechen und mit nassen Händen formen. Mit dem Esslöffel in das Wasser gleiten lassen. Ich habe aus der Masse 10 Bällchen geformt. Wenn die Bällchen nach kurzer Zeit an der Oberfläche treiben noch ungefähr acht Minuten weiterkochen. Danach herausnehmen und auf einem Teller abkühlen lassen.
  • In denselben Topf können die Nudeln nach Packungsanweisung gekocht werden. Wenn sie gar sind, die Nudeln herausnehmen und auf Suppenschälchen verteilen.
  • Jetzt den Hühnerfond erhitzen und mit Ketjap Manis abschmecken. Wenn der Hühnerfond ungesalzen ist noch etwas Salz oder Fischsauce zugeben.
  • Den Pak Choi waschen und ein paar Minuten in der Brühe ziehen lassen.
  • Die Selleriestangen und die Frühlingszwiebeln in feine Ringe schneiden.
  • Die Fleischbällchen und die Enoki-Pilze auf die Suppenschalen aufteilen und mit der heißen Brühe aufgiessen. Mit den Frühlingszwiebeln, dem Sellerie und Röstzwiebeln toppen und servieren.
  • Am Tisch kann jeder seine Suppe mit Ketjap Manis und Sambal Oelek nach eigenem Geschmack würzen.

 

 

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