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Hab ich nicht noch vor drei Posts darüber gesprochen, dass die Wintermäntel tief in der hintersten Schrankecke verschwinden können? Pustekuchen. Ich habe meinen wieder hervorgekramt. Hier hagelt es zwischendurch und auf dem feldberg lag sogar Schnee. So schwer hat es sich der Frühling ja schon lange nicht mehr gemacht. Ich kann mich nicht daran erinnern Ende April noch so gefroren zu haben. Deswegen gibts jetzt auch noch ne schöne Rinderbrühe zum Aufwärmen.

Das Beste an dem Rezept ist, dass es total wandelbar ist. Ihr könnt die Brühe direkt so löffeln oder trinken, aber auch für leckere Risotti, oder als Basis für Saucen verwenden. Mit verschiedenen Einlagen zaubert ihr unterschiedliche Suppen. Was haltet ihr von einer vietnamesischen Phở Bo? Das Rezept werde ich Euch auch bald verraten.

Dieses Rezept habe ich von meinem Arzt für TCM, also traditionelle chinesische Medizin erhalten. Er hat nämlich herausgefunden, dass ich zuviel rohes Obst gegessen habe und mein Körper dadurch total ausgekühlt ist. Kalte Hände und Füße sind die Folge (und ich dachte das wär normal bei Frauen) und in meinem Fall noch eine chronische Mandelentzündung. Auf Wiedersehen grüne Smoothies und Milchprodukte, hallo gekochte Speisen und Kraftbrühen. Wer konnte schon ahnen, dass Tropenobst und rohe Tomaten, die ich täglich gegessen habe so schlecht für mich sind und im kalten Deutschland im Winter nur Abkühlung und Verschleimung mit sich bringen. Es macht also schon Sinn, dass bei uns im Winter keine Orangen und Auberginen wachsen sondern Kohl und Wurzelgemüse. Ich werde in Zukunft noch mehr auf den Saisonkalender achten und auch meine geliebten Tomaten lasse ich momentan links liegen und löffel brav meine Brühe.

Ich habe wieder eine größere Menge gemacht, da Knochen auszukochen eine zeitaufwendige Angelegenheit ist. In Literportionen eingekocht habe ich dann immer die passende Basis für eine leckere Suppe zur Hand.

Rinderkraftsuppe
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Im Zusammenhang mit der chinesischen Medizin habe ich hier die Wirkung der Brühe auf den Körper zusammengefasst. Ich stehe auch erst am Anfang und habe noch nicht alle Zusammenhänge verstanden, beschäftige mich aber mehr und mehr mit dem Thema, weil mir meine Ernährungsumstellung schon jetzt sehr gut getan hat.

Wirkung:

  • erwärmend und nährend
  • baut Qi, Blut und Säfte auf
  • stärkt die Mitte
  • stärkt das Immunsystem
  • stärkt Muskelm, Sehnen und Knochen

Bei welchen Symptomen soll die Brühe getrunken werden?

  • bei Qi- und Yang-Schwäche
  • bei Erschöpfung, Antriebsschwäche, in der Rekonvaleszens
  •  zur allgemeinen Stärkung: jeweils ein Schälchen vor jeder Mahlzeit trinken, auch zum Frühstück
  •  bei Kältegefühle und Abwehrschwäche
  • nach einer Entbindung

Rinderkraftbrühe

Vorbereitungszeit30 Minuten
Gesamtzeit30 Minuten
Portionen: 4 Liter
Autor: Nicole Godt

Zutaten

  • 4 Rinderbeinscheiben
  • 2 kg Rinderknochen kleingesägt
  • 4 Möhren
  • 1 Sellerieknolle mit Grün
  • 4 Lorbeerblätter
  • 4 Wachholderbeeren
  • 1 Stück Ingwer daumengroß
  • 8 Senfkörner
  • 2 Zitronenscheiben
  • 1 EL Himalayasalz
  • 8 Pfefferkörner
  • 1 Noriblatt Algen

Anleitungen

  • Das Fleisch und die Knochen in einen großen Topf geben und mit kaltem Wasser bedecken.
  • Den Ingwer und die Pfefferkörner zugeben und das Ganze zum Kochen bringen.
  • Das Gemüse putzen und in grobe Stücke schneiden.
  • Nach ein paar Minuten das Wasser abgiessen, das Fleisch entnehmen und den Topf säubern.
  • Das Fleisch mit den restlichen Zutaten erneut mit frischem Wasser aufsetzen, ca. 4 Liter, und mindestens 4 Stunden (gerne auch länger) mit Deckel simmern lassen.
  • Alles absieben und die Kraftbrühe auffangen. Da Ganze abkühlen lassen.
  • Wenn die Brühe erkaltet ist, kann der Fettdeckel abgenommen werden. Es sollte sich eine zentimeterdicke Schicht gebildet haben.
  • Jetzt kann die Brühe wieder aufgekocht werden und für eine längere Haltbarkeit eingekocht werden, oder ein paar Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden.